16" Rad mit Scheibenbremse

Bremsen für deine Seifenkiste – Teil 1

Wer bremst verliert…

…hört man öfters an der Rennstrecke. Doch im Interesse der Fahrer und vor allen Dingen der Zuschauer sollte man dieses Thema mit großer Sorgfalt betrachten. Für Seifenkisten stehen uns die verschiedensten Bremssysteme zu Verfügung. Fangen wir mit dem Klassiker an, der

STEMPELBREMSE

In der Regel wirkt bei Kisten, gebaut nach dem Reglement des DSKD, die Stempelbremse direkt auf die Fahrbahn. Geführt in einer Blechkonstruktion wird die Bremse über einen Hebel nach unten gedrückt. Bei der Original DSKD Stempelbremse handelt es sich um die sogenannte Lenk-Bremseinheit. Der Fahrer betätigt die Bremse mit den Füßen. Am unteren Ende der Bremse befindet sich der sogenannte Stempel, welcher mit einem großen Stück Gummi belegt ist. Der Gummibelag ist unbedingt notwendig, denn das blanke Blech bringt kaum Bremswirkung auf die Straße. Alternative Konstruktionen bedienen sich einer Wippe, welche auf der einen Seite aus einem Hebel zum Ziehen und auf der anderen Seite einer Platte mit Gummibelag besteht.
Die Stempelbremse hat so ihre Tücken. Die Bremswirkung ist nur bei trockener Straße gut und sie hebt bei starkem Bremsen das Fahrzeug hoch, was dazu führen kann, dass es instabil wird und man schlimmstenfalls die Kontrolle verliert. Deshalb sollte man jedem Fahrer einer Kiste mit Stempelbremse nahelegen, keine unnötige Vollbremsung hinzulegen. Ich habe mit eigenen Augen schon Kisten gesehen, die sich nach erfolgreicher Zieldurchfahrt überschlagen haben, nur weil der Fahrer eine besonders spektakuläre Bremsung vorführen wollte.

REIFENBREMSE

Bei dieser Variante erfolgt die Bremsleistung indem ein Blech, Rohr oder etwas Ähnliches, direkt auf die Reifen gedrückt wird. Die Konstruktionen hierzu sind sehr vielfältig. Vorteil dieser Lösung ist eine auf beide Räder wirkende Bremse, die gut dosiert werden kann.
Ausgelöst wird die Bremse über einen Hebel per Hand, oder per Seilzug als Fußbremse. Will man die Bremsleistung bei der Reifenbremse erhöhen, empfiehlt es sich, die Platte, die gegen den Reifen drückt, mit kleinen Löchern zu versehen um die Reibung am Reifen zu verstärken. Alternativ kann auch Gripptape, welches für die Standfläche von Skateboards verwendet wird, aufgeklebt werden. Dies sollte aber von Zeit zu Zeit erneuert werden.

 

Eine von mir bevorzugte Lösung ist die, wie sie im Baubericht des Jeeps, weiter hinten zu sehen ist. Hier wird über einen relativ einfachen Hebelmechanismus ein Aluminiumrohr gegen die Hinterräder gedrückt. Dies kann wahlweise mit Bremshebel, wir hier gezeigt, oder Bremspedal realisiert werden.

FELGENBREMSE

Zwei ausgediente Felgenbremsen vom Fahrrad lassen sich, wie unten gezeigt, gut auch für Seifenkisten verwenden. Allerdings nur bei entsprechenden Rädern mit Alu- oder Stahlfelge. Kunststoffräder sind weniger für Felgenbremsen geeignet, da der Gummi der Bremse auf dem Kunststoff keine ausreichende Bremswirkung erzielt. Idealerweise montiert an einem Vierkantrohr vor oder auch hinter den Rädern. Der Bowdenzug führt dann zu einem Bremspedal oder Bremshebel. Die Montage sollte so ausgeführt sein, dass die Bremse nicht auf einer Seite der Felge während der Fahrt schleift. Dies sollte auch vor jedem Rennlauf geprüft werden. Hierbei aber bitte auf eine stabile Ausführung achten, denn eine Seifenkiste ist schwerer als ein Fahrrad.

Im 2. Teil dieses Beitrags stellen wir unsere neue Scheibenbremse vor.

Dies ist ein Auszug aus dem Buch – SEIFENKISTENFABRIK Coole Kisten selber bauen – erhältlich hier im Shop

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